Die Beruhigungspille ZFI wirkt je länger je weniger
Wie die Regierung heute mitgeteilt hat, ist der Zürcher Fluglärm-Index (ZFI) bereits zum dritten Mal hintereinander massiv angestiegen. Der Monitoringwert ist um rund 5’100 Personen oder gut 9 % höher als im letzten Jahr ausgefallen. Im Jahr 2012 sind es über 58’000 Personen gewesen, die in der Nacht vom Fluglärm stark gestört worden sind, dabei dürften es gemäss Richtwert höchstens 47’000 Menschen sein. Der Vorlage zum Fluglärm-Index wurde von der Regierung als wirksames Gegenmittel zur Flughafen-Volksinitiative propagiert. «Es zeigt sich einmal mehr, dass der ZFI eine Art Beruhigungspille darstellt, die überhaupt nicht wirkt», sagt Kantonsrat Marcel Burlet. Das leidige Lärmproblem zu später Abend- und früher Morgenstunde stellt sich immer stärker als eine bittere Pille für die Bevölkerung rund um den Flughafen Zürich heraus.
Die SP begrüsst zwar, dass die Anzahl der Flugbewegungen erneut abgenommen hat. Ausserdem werden vermehrt grössere Flugzeuge eingesetzt. Das ist vernünftig, aber nur ein Tropfen auf den heissen Stein.
Der Hauptgrund für den Anstieg des ZFI-Monitoring-Werts ist nach wie vor die starke Zunahme der Flugbewegungen nach 22 Uhr bis zum Ende der Betriebszeit. «Genau diese Flüge am späten Abend und die Anflüge am frühen Morgen sind für die Anwohnerinnen und Anwohner im Flughafengebiet ein grosses Ärgernis», meint die Klotener Stadträtin und Kantonsrätin Priska Seiler Graf. Die SP-Kantonsratsfraktion hat deshalb bereits letztes Jahr zu diesem Thema ein Postulat im Kantonsrat eingereicht. Das Postulat forderte den Regierungsrat auf, dass er sich dafür einsetzt, die lärmsensiblen Flüge in den Randstunden zu reduzieren. Leider wurden bis heute keine wirksamen Massnahmen ergriffen. Die SP fordert deshalb nach wie vor den Regierungsrat auf, durch seine Vertretung im Verwaltungsrat der Flughafen AG seinen Einfluss geltend zu machen. Die als besonders lärmig empfundenen Starts und Landungen in den sensiblen Randstunden müssen reduziert und zeitlich verlegt werden.
Für Auskünfte stehen zur Verfügung
Marcel Burlet, Kantonsrat, Tel. 079 / 540 50 50
Priska Seiler Graf, Kantonsrätin, Tel. 076 / 571 06 48